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Solarreinigung - ein Überblick!

VF-Reinigungstechnik
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Solarreinigung - ein Überblick! - Worauf ist bei der Solarreinigung und PV Reinigung zu achten?

Solarreinigung: Alles was du wissen musst! 

Das PV- und Solaranlagen gereinigt werden müssen, setzt sich immer mehr als wissenschaftlich bewiesen bzw. allgemein belegt durch. Gerade auf großen und in der Tendenz dadurch auch immer flacheren Anlagen, lassen sich regelmäßig zweistellige, prozentuale Leistungszuwächse generieren. Immer mehr Betreiber und Besitzer wollen Ihre Anlagen reinigen oder müssen dies auf Grund besonders großem Schmutzeintrag sogar. Was gibt es hier zu beachten, welches Equipment gibt es, welche Leistungswerte lassen sich bei der Solarreinigung erzielen? Wir liefern die Antworten!

Falls du es besonders eilig haben solltest, kommst Du hier direkt in die passende Kategorie in unserem Shop: Solarreinigung

Übersicht und Inhalte zum Thema Solarreinigung: 

1. Warum und wie oft muss eine Solarreinigung durchgeführt werden? Was bringt diese?

2. Was ist das grundlegende Prinzip für die Reinigung von Solaranlagen? Wie führe ich diese durch? 

3. Welche Systeme zur Wasseraufbereitung gibt es für die Solarreinigung?

4. Welche Bürsten- und Reinigungsysteme für Solaranlagen sind im Angebot?

5. Wie viel Fläche schaffe ich bei der Solarreinigung pro Stunde? 

6. Wie gehe ich mit Problemfällen wie Flechten und Co. um, wenn mir dieser bei der Solarreinigung begegnen? 

7. Darf ich Chemie für die Solarreinigung vernwenden und muss ich dies überhaupt? 

8. Wie oft sollte eine Solarreinigung stattfinden und wie kann ich den Ertragsverlust kalkulieren?

1. Warum und wie oft muss eine Solarreinigung durchgeführt werden? Was bringt diese?

Solaranlagen (oder auch PV-Anlagen) sind ständig den unterschiedlichsten Witterungseinflüssen ausgesetzt und können durch Schmutzeintrag an Effizienz verlieren und vereinfacht gesagt nicht mehr die Menge an Strom produtieren, die im sauberen Zustand möglich wäre. Gerade Solaranlage, die mit einer geringen Neigung (also recht flach) gebaut sind (beispielsweise weniger als 30° Neigung), neigen dazu recht schnell einen haftenden Schmutzfilm aufzubauen. Bei steiler aufgebauten Anlagen ist dies zwar auch der Fall, jedoch geschieht dies nicht so schnell und weniger stark.

Dieser fest haftende Filmt aus Schmutzpartikeln (den übrigens auch der Regen nicht entfernen kann) sorgt dafür, dass das ankommende Licht nicht mehr so gut die Panels bzw. die Zellen unter der Glasschreibe erreichen kann, wodurch weniger Energie in Strom gewandelt wird, als dies bei einem komplett sauberen Solarpanel der Fall wäre. Es gibt jedoch auch technische und substantielle Gründe, die für eine regelmäßige, ordentliche Solarreinigung sprechen. Demnach können beispielsweise Pionierpflanzen wie die Flechte tatsächlich die Glasoberfläche der Panels durchdringen und zu Hotspots und Schäden beitragen (und zusätzlich die Leistung verringern). Das Thema "Flechten" behandeln wir in diesem Beitrag gesondert.  

Wesentliche Argumente für die Solarreinigung sind daher zusammengefasst:

✅ Optimale Leistung erzielen: Verschmutzungen können den Wirkungsgrad um 5–30 % reduzieren.
✅ Vorbeugung gegen Hotspots: Ansammlungen von Schmutz können lokale Überhitzungen verursachen, die die Solarmodule beschädigen können.
✅ Längere Lebenserwartung erzielen: Regelmäßige Reinigung kann die Haltbarkeit der Solar-Module verbessern und hält die Oberfläche der Module intakt. 
✅ Bessere Wirtschaftlichkeit: Eine saubere Solaranlage generiert mehr Strom und steigert damit die Wirtschaftlichkeit.

Welche Verschmutzungen treten auf Solaranlagen auf?

Atmosphärische Verschmutzungen, Staub und Pollen: Besonders in landwirtschaftlichen Gebieten oder trockenen Regionen.
Flechten, Laub und Moos: In waldnahen Gegenden oder bei hoher Luftfeuchtigkeit.
Vogelkot: Kann besonders hartnäckig sein und Teile des Moduls abschatten.
Industrielle Ablagerungen: Ruß, Feinstaub oder chemische Rückstände in städtischen und industriellen Gebieten.
Schnee und Eis: Im Winter kann eine dicke Schneeschicht die Stromproduktion vollständig verhindern. Das "Abrutschen" bzw. Abtauen erfolgt auf einer sauberen Oberfläche signifikant schneller, als auf einer Verschmutzten. 
Sonstige Exoten: Bremsstäube von Bahntrassen, Baumharz, Bitumen, Ablagerungen nach Brandschäden, Stärke und Mahlstäube aus der Landwirtschaft

2. Was ist das grundlegende Prinzip für die Reinigung von Solaranlagen? Wie führe ich diese durch? 

Grundlegend werden die Flächen bei normalen Solarreinigung mit Waschbüsten (Borsten in der Regel aus Nylon) und Reinwasser abgewaschen.
Die Frage nach dem besten Medium bzw. Lösemittel für die Reinigung von PV- und Solaranlagen folgt dem Trend in der Glas- und Fassadenreinigung.

Reinwasser hat hier div. praktische Vorteile. Welche Qualität dieses Wasser haben sollte, behandeln wir in diesem Beitrag gesondert. Dies hat sich aus einer ganzen Reihe an Gründen in den letzten 20 Jahren zum Industriestandard für die chemiefreie Reinigung entwickelt. Strahlverfahren (Freie HD-Anwendungen, Trockeneis, Sandstrahlen) kommen in der Regel mit Blick auf den Schutz der Untergründe (HD und Sandstrahlen) oder zu hohen laufenden Kosten und zu geringen Flächenleistungen (Trockeneis) nicht in Frage.
Der Einsatz von wirksamer Reinigungschemie, die einen praktischen Vorteil bietet, kommt bei PV- und Solaranlagen regelmäßig nicht in Frage, da das Auffangen der Schmutzflotte in der Regel unmöglich oder wenigsten unwirtschaftlich ist.
Anders als bei der Fassadenreinigung sind hier schlicht keine praktischen Auffangsysteme verfügbar bzw. auch nicht denkbar (z.B. bei Groß- und Freilandanlagen schlicht unmöglich). 

Reinwasser mit einem Leitwert von 0-30 PPM bietet eine sehr gute Reinigungsleistung, ist nicht auffangpflichtig bzw. nicht kontaminiert und sorgt für eine rückstandlose Abtrockung der Oberflächen, was der Neuverschmutzung positiv entgegenwirkt bzw. diese Verzögert. Während die Frage des Mediums bzw. Lösemittels ("Reinwasser") recht klar geregelt ist, gibt es bei der gewählten Bürsten bzw. dem gewählten Bürstensytsem eine große Vielfalt an Optionen, die sich der jeweiligen Bauart, Verschmutzung und Größe der zu reinigen Anlagen anpassen (starre Bürste, rotierende Bürsten, Roboter usw.). Wir bieten hier verschiedene Lösungen an und auch direkt Komplettsets, welche den Einstieg erleichtern! 

3. Welche Systeme zur Wasseraufbereitung gibt es für die Solarreinigung?

Für die Aufbereitung von Reinwasser im Bereich der Solarreinigung kommen grundlegend die Prinzipien "Mischbettharz" oder "Osmosetechnik" zum Einsatz, da alle andere Verfahren zu Aufwendig bzw. nicht bezahlbar sind. 
Mit dem Vergleich der beiden unterschiedlichen Systeme haben wir uns in diesem Beitrag schon einmal auseinander gesetzt. 

Grundlegend kann man festhalten, dass für die Solarreinigung in der Regel echte Osmose-Anlagen zum Einsatz kommen, da diese kaum laufende Kosten erzeugen, was für wasserintensive Arbeiten wie der Solarreinigung eine große Bedeutung hat. Lediglich für die "Eigenreinigung" von kleineren Anlagen (z.B. bis max. 100 kWp bis maximal 1 Reinigung pro Jahr), kann ein Mischbettharz die richtige Wahl darstellen. 

4. Welche Bürsten- und Reinigungsysteme für Solaranlagen sind im Angebot?

Wir unterscheiden für die Solarreinigung im wesentlichen drei Kategorien von Bürsten und eine Sonderkategorie "Strahlsysteme zur Flechtenentfernung".
Diese sind die folgenden:

- Starre Handbürsten: Für kleine Anlagen, wenig verschmutzte Anlagen oder sehr steile Anlagen.

- Rotierende Handbürsten: Für mittlere und große Anlagen und größere Arbeitsgeschwindigkeiten (bis z.B. 500 kWp).

- Solarroboter: Für große Anlagen (oberhalb von 500 kWp).

- Flechtenentferner: Zur Grundreinigung von Anlagen mit Moos- und Flechtenbefall.

All das bieten wir natürlich bei Bedarf auch im Rahmen von unseren beliebten "Komplettsets" an. 

5. Wie viel Fläche schaffe ich bei der Solarreinigung pro Stunde? 

Grundlegend können wir ab einer Solaranlagen Größe von ca. 50 kWp überhaupt erst Anfang die Frage nach "Fläche pro Stunde" sinnvoll zu stellen.
Bei kleineren Anlagen spielt das Thema "Fahrzeit, Rüstzeit und Organisation" eine so große Rolle, dass wir hierfür mehr Zeit einplanen müssen, als für die eigentliche Reinigung. 
Bei größeren Anlagen hat sich folgendes auf Basis von 15 Jahren Erfahrung herausgesetllt:

- Starre Handbürsten: 50-60 qm pro Stunde

- Rotierende Handbürsten: 120-160 qm pro Stunde

- Solarroboter: 400 qm pro Stunde (kleine Geräte) / 750 qm pro Stunde (große Geräte) 

- Flechtenentferner: 25-50 qm (Handgerät) / 125 qm (Roboter)

Alles sind Praxisnahe "echte" Werte, die Rüstzeiten, Fahrzeiten und Co. beinhalten und aus der Sicht eines Dienstleisters kalkuliert sind. 
Alle Werte gehen zudem von normalen Verunreinigung aus und beinhalten keine Sonderfälle (Brandschäden, Baumharz, extreme Reichweiten, Floatinganlagen, Anlagen ohne Wasser und Strom usw.). 

6. Wie gehe ich mit Problemfällen wie Flechten und Co. um, wenn mir dieser bei der Solarreinigung begegnen? 

Wie oben geschildert begegnen uns in der Solarreinigung immer mal wieder Exotische Situation und Problemfälle. Der häufgiste ist sicherlich das Thema "Flechtenbefall". 
Hierzu gibt es seit 2 Jahren zertifizierte, sichere und praktische Lösungen die auf Wirbelstrahl- bzw. Rotationsdüsen basieren und durch einen starren Eintrahwinkel und starren Einstrahlabstand die Flechten zerschneiden, jedoch nicht das Panel oder die Dichtungen beschädigen. Das Thema "Flechten" behandeln wir in diesem Beitrag gesondert.  

Für viele andere "Problemfälle" gibt es keine patentierte Standardlösung. So können z.B. Solaranlagen neben Bahntrassen Rückstände von Bremsstäuben aufweisen, die sich schlicht nicht fachlich reinigen lassen und eher ein Schadensbild darstellen. Auch nach Brandschäden oder bei einem Baumbestand in der Nähe könne z.B. "Baumharze" grade bei langer Einwirkzeit eher einen Schaden darstellen, als eine wirtschaftlich und effizient zu entfernende Verschmutzung.
Wir raten in solchen Sonderfällen zu Arbeitsproblen und einem Haftungsausschluss für das Ergebnis und die Oberfläche gegenüber dem Kunden. Dann kann Fallbezogen und in der Regel "textilgebunden" gearbeitet werden bzw. eine Lösung gesucht werden. Auch hier landen wir jedoch oft eher bei einem Schadensbild oder bei einem Reinigungsverfahren, dass die Installation von neuen Panels mit Blick auf die Kosten übersteigt. 

Entsprechend ist es grade für Dienstleister wichtig solche Fälle im Vorfeld der Reinigung zu erkennen und sich hier abzugrenzen bzw. sogar Abstand von einem Angebot oder einer Auftragsannahme zu nehmen.  


 

7. Darf ich Chemie für die Solarreinigung vernwenden und muss ich dies überhaupt? 

Diese Frage haben wir in folgendem Beitrag schon einmal ausführlich behandelt. Grundlegend ist es so, dass es grade bei den gesetzlichen Vorgaben in Deutschland schlicht und ergreifend so ist, dass es keine wirksamen und sinnvollen Produkte gibt, die genutzt werden dürfen ohne dabei die Schmutzflotte aufzufangen. Egal wie gut und schonend die Reinigungsmittel sein mögen, dieser Punkt ist für den Einsatz von Reinigungschemie in der Solarreinigung ein Ausschlusskriterium, da das Auffangen in der Regel unmöglich bzw. unwirtschaftlich ist und übrigens auch bei Dachanlagen vorgenommen werden muss (die Produkte dürfen auch nicht in die Dachentwässerung). 

Obwohl div. Reinigungsmittel frei Verkäuflich sind, finden sich die entscheidenden Aussagen immer in den Sicherheitsdatenblättern wieder (was juristisch ausreichend ist). 
Dort wird nicht nur darauf verwiesen, dass die Produkte aufgefangen werden müssen und nicht versickern dürfen, sondern auch oft genug darauf verwiesen, dass die Produkte auch nach einem Auffangen nicht einmal in die Kanalisation gelangen dürfen. 

Entsprechend kommt der Einsatz von Chemie in der Dienstleistung in der Regel nicht in Frage und birgt dieser Abseits von immensen Schäden an der Umwelt auch ein großes Haftungsrisiko, grade wenn man die Produkte als Gewerbebetrieb oder Firma in die Umwelt ausbringt. 

8. Wie oft sollte eine Solarreinigung stattfinden und wie kann ich den Ertragsverlust kalkulieren? 

Grundlegend müssen die meisten Solaranlagen einmal pro Jahr gereinigt werden. Grade bei kleinen, privaten PV-Anlagen mit sehr steilen Dächern (über 30° Neigung) und geringen Umwelteinflüssen kann eine Reinigung auch erst nach 3-5 Jahren stattfinden. Grade der Zusammenhang, dass "große" Anlagen sehr oft flacher werden und auch eher in schmutzintensiven Bereichen stehen (Landwirtschaft, Autobahn, Industriegebiete), spricht dort teilweise auch für eine Reinigung, die öfter als einmal im Jahr stattfinden sollte. Als sehr schöne Hilfe um in der Solarreinigung zu berechnen, wann eine Reinigung nicht nur aus substantieller Sicht, sondern auch aus wirtschaftlicher Sicht, sinnvoll ist, kann unser PV-Verlust-Rechner dienen. Diesen findet Ihr hier: PV-Verlustrechner


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