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Photovoltaik-Reinigung

VF-Reinigungstechnik
2024-02-20 13:16:00 / Kommentare 0
Photovoltaik-Reinigung - Solarreinigung & Photovoltaik-Pflege: Maximieren Sie die Effizienz Ihrer Solaranlagen

Photovoltaik-Reinigung und Solar-Reinigung sind Arbeiten, die in den letzten Jahren mehr und mehr an Bedeutung gewonnen haben und dazu dienen die Leistungsfähigkeit der erneuerbaren Energie-Systeme aufrecht zu erhalten bzw. deutlich zu verbessern. 


Die Preissteigerungen bei Strom und Energie im Allgemeinen, die steigende Anzahl an Speichern zur Selbstnutzung, die Elektromobilität und neue Fahrzeuge, die selbst als Speicher funktionieren, die Energiewende und die langsam älter (und schmutziger) werdenden Systeme im Markt, haben dazu geführt, dass die Experten seit vielen Jahren bekannte Notwendigkeit zur Reinigung der meisten Photovoltaik-Systeme mehr und mehr auch von Anlagenbetreibern und Firmen verstanden wird. Es ist ein neuer Zweig an Dienstleistungen, Reinigungstechnik und Verfahren entstanden. Hierzu wollen wir einen Überblick geben und auf die folgenden Punkte eingehen:

  1. Müssen Photovoltaik-Anlagen gereinigt werden?
  2. Welche Leistungszuwächse kann eine Reinigung von PV und Solar bringen? 
  3. Welches grundlegende Verfahren kommt zum Einsatz?
  4. Was für Wassersysteme gibt es für die Reinigung von PV- und Solaranlagen?
  5. Was für Bürstensysteme gibt es für PV- und Solaranlagen?
  6. Wie gehe ich mit speziellen Verunreinigungen wie Flechten, Baumharz, Bitumen und Co. um?
  7. Wann lohnt sich eine rotierende Bürste?
  8. Wann lohn sich ein Reinigungsroboter für PV-Anlagen? 
  9. Darf bei der PV-Reinigung Chemie zum Einsatz kommen? 

Vorweg möchten wir euch jedoch die Gelegenheit geben direkt in die entsprechenden Kategorien in unserem Shop zu gelangen und die neueste und innovativste Reinigungstechnik für PV-Anlagen bei uns direkt zu shoppen, wenn es um Solarreinigung geht. 

Nun aber zu unserem eigentlichen Thema. Beginnen wir mit folgender Frage:

1. Müssen Photovoltaik-Anlagen gereinigt werden?

Grundlegend neigen PV-Anlagen wie Glasdächer und Fassaden bzw. nahezu alle Oberflächen in der Umwelt dazu atmosphärische Verschmutzungen, Stäube, Grünbelag und Co. anzusetzen. Diese fremden Partikel haften dann unterschiedlich stark an den Oberflächen und können einen Film bilden, der unschön aussieht, die weitere Verschmutzung befördert und die Leistungs der PV-Anlage teils erheblich einschränkt. Daraus leitet sich im Alltag ein Reinigungsbedarf auf vielen Anlagen ab, der sich neben optischen und substantiellen Vorteilen auch wirtschaftlich rechnet - jedoch nicht auf allen! 

Wie groß diese Einschränkung bei der Leistungsfähigkeit der Module ausfällt ist natürlich maßgeblich für die Frage, wann und ob sich eine Reinigung der Anlage lohnt. Wirklich messen lassen sich diese Effekte gar nicht so einfach, da das Wetter immer sehr individuell ist und sich die Sonneneinstrahlung an sich verändert. Es bedarf also immer einer Art Versuchsaufbau, bei welchem die Solarmodule eines Wechselrichters gereinigt werden und jene, welche an einem anderen Wechselrichter hengen eben für einen Beobachtungszeitraum "schmutzig belassen" werden, will man den tatsächlichen Effekt einer PV-Reingiung messen. 
Uns sind in unserer jahrelangen praktischen Erfahrung hierbei Leistungssteigerungen durch die Reinigung von bis zu 30% begegnet, wobei alles oberhalb von 20% in der Regel Sonderfälle sind (Brandschaden, Bohnenstaub usw.). 
Die Entfernung von normalen Verschmutzungen, die nicht durch exotische Ereignisse entstanden sind, sondern durch einen normalen Verschmutzungsprozess, werden in der Regel eine Leistungssteigerung von 5-15% bringen. Die teilweise von den Herstsellern der Module in Aussicht gestellten "Selbstreinigungseffekte", "Nano-Coatings" und ähnliche Versprechen, halten in der Regel nicht besonders lange oder sind schlichtweg Behauptungen, die in der Praxis nicht erfüllt werden können.


Ob und wie stark bzw. wie schnell dieser eine PV-Anlage schmutzig wird, hängt von diversen Faktoren ab. Diese sind unter Anderem: 

  • Neigung der PV-Anlage
  • Umgebungsbedingungen bzw. der Aufstellort und Höhe der Anlage
  • Art der installierten Module
  • Alter der installierten Module 
  • Einmalige Sonder-Ereignisse 

Als wichtigster Einflussfaktor ist hier sicherlich zunächst die Neigung der PV-Anlage zu benennen. Eine Anlage mit z.B 40% Neigung wird bedingt durch den Regen, der hier besser und schneller abfließen kann, immer weniger Dreck und Schmutz annehmen als eine Anlage mit lediglich 5% Neigung. Dort greift die Schwerkraft weniger stark ein und sorgt entsprechend dafür, dass Regen oder auch Schnee mit geringere Fließgeschwindigkeit auch tendenziell weniger Schmutz abtragen und wegspülen kann. 

Die Umgebungsbedingungen bzw. der Aufstellort sind der zweite Faktor, der maßgeblichen Einfluss auf die Intensität und Geschwindigkeit hat, mit der eine Solar-Anlage bzw. ein PV-System verschmutzen. Eine Anlage, die bodennah in der Nähe eines Rapsfeldes und einer Autonbahn steht, hat ein deutlich intensiveres Potential zu verschmutzen, als eine Anlage, die in einem Industriegebiet auf einer 15 Meter hohen Lagerhalle aufgebaut ist - selbst wenn beide die selbe Neigung und Bauart aufweisen. Steht im selben Industriegebiet ein Kalksandsteinwerk, mag dies schon wieder anders sein. Weitere Einflüsse bedingt durch den Aufstellort sind zum Beispiel ungünstige Konstellationen durch Verschattungen und Luftfeuchtigkeitsunterschiede (z.B. in Taalsenken usw.), Wälder bzw. Baumbestand in der Nähe, Floatinganlagen (Vogelkot und ggf. Salz), spezieller Industrie im Umfeld (Tagebau, Bergwerk, Sägewerk, Bahntrassen usw.).  

Das Besondere ist nun, dass beide wesentlichen Faktoren für die Verschmutzung von PV-Anlagen - die Neigung der Anlage und ggf. problematische Umgebungsbedingungen - bei großen PV-Anlagen im Durchschnitt (Einzelfälle liegen natürlich immer anders) oft aufeinander treffen und gemeinsam ein immenses Verschmutzungspotential mitbringen. Dieses wiederum sorgt mit seiner großen, prozentualen Verringerung der Leisungsfähigkeit (z.B. 15%) für einen sehr großen Verlust bei der Stromproduktion. Bei kleinen Anlagen z.B. auf privaten Wohnhäusern ist es umgekehrt oft das genaue Gegenteil. 
Beispiele liegen auf der Hand: Große Anlagen werden demnach häufig in der Landwirtschaft und auf Mastställen installiert. Dort haben wir oftmals Dachneigungen von weniger als 20° und zudem einen immensen Schmutzeintrag, der sowohl durch das Mastvieh (Abluftanlagen oder gar offene Stallkonstruktionen) oder durch die Umgebung (Fälder usw.) entsteht. Meistens sind solche Anlagen auch relativ bodennah und nicht all zu hoch installiert. Auch Freilandanlagen bieten oftmals die Kombination aus geringer Neigung, bodennaher Installation und eher schmutzreicher Umgebung. Kleine Anlagen werden hingegen oft auf privaten Wohnhäusern aufgebaut. Die teils immensen Dachneigungen von meistens 30° oder mehr sorgen dort in Verbindung mit eher schmutzarmen Umgebungen (z.B. Wohngebiete) gleichzeitig für eine eher geringe Schmutzlast, die sich auf den Modulen ablagert. Daraus leitet sich eine recht kleine Verringerung der Leistungsfähigkeit ab (z.B. 5%), die bei kleinen PV-Anlagen dann nur eine sehr geringe Mindermenge bei der Stromproduktion erzeugt. 

Unabhängig von Neigung und Umgebung spielt auch die Qualität der Module, die Frage ob es Module mit oder ohne Rahmen sind und das Alter der Module eine Rolle. Oberflächen, die z.B. 15 Jahre lang Wind und Wetter ausgesetzt sind, werden tendenziell porös und offenporig, während neue Oberflächen glatter und dichter sind. Entsrechend haben es Moose, Stäube, Flechten und Co. auf alten Oberflächen immer leichter "anzudocken", als auf glatten und sehr neuen. Beide Faktoren sind jedoch im Vergleich zu "Neigung und Umgebung" eher zu vernachlässigen. 

Letztlich können Vorfälle wie Stürme, Brandschäden, Unfälle oder unsachgemäße Vorgänge (z.B. Mahlvorgänge bei Getreide und Co.). einmalige und teils immense Verschmutzungen erzeugen, die sehr individuell betrachtet werden müssen. Hier und da gibt es dabei auch Fälle, bei denen wir nicht mehr von einer Verunreinigung, sondern eher von einem Schadensbild sprechen müssen.

2. Welche Leistungszuwächse kann eine Reinigung von PV und Solar bringen? 

Schafft man mit einem Kunden oder für einen Feldversuch einen echten Versuchsaufbau (dafür werden PV-Anlagen mit mindestens zwei Wechselrichtern bei gleicher Bauart und Ausrichtung benötigt), lassen sich Leistungszuwächse, welche durch eine Reinigung erzielt werden, von bis zu 30% beobachten (wir lassen hier exotische Einzelfälle außen vor, die ggf. auch stärkere Nachteile mitbringen können und betrachten nur "normale Verschmutzungen"). Auf Basis unserer Erfahrung sind dies jedoch im Mittel eher 5-15%. Oberhalb von 15% Leistungszuwachs, die durch eine Reinigung erzielt werden können, hängen dann oftmals auch mit sehr langen (zu langen) Reinigungsintervallen zusammen. Bei einer jährlichen Reinigung treten in der Regel Leistungszuwächse auf, die nicht oberhalb von 15% liegen. Dabei gilt: Je flacher und größer die Anlage, desto eher rechnet sich die Reinigung. Je steiler und kleiner die Anlage, desto eher stehen optische Aspekte im Fordergrund und weniger wirtschaftliche Vorteile, die durch eine Reinigung erzielt werden. 

3. Welches grundlegende Verfahren kommt zum Einsatz?

Grundlegend fällt die Arbeit der "PV-Reinigung" in das große Feld an Reinigungsarbeiten, die oft unter dem Stichwort "Osmosereinigung" zusammengefasst werden und somit ein bestimmtes Wasser als Lösemittel bzw. Reinigungsflotte und meistens auch Waschbürsten, Teleskopstangen, rotiernde Bürsten oder auch Roboter nutzen, welche mit dem entsprechenden Wasser gespeist werden. 
Dabei geht es grundlegend zunächst darum chemiefrei und möglichst schonend zu arbeiten. Beides ist unerlässlich. Chemiefrei muss gearbeite werden, da das auffangen der Schmutzflotte meistens unmöglich bzw. mindestens nicht zu bezahlen ist. Hier bietet sich das aus der Glas- und Fassadenreinigung seit Jahrzehnten etablierte Verfahren an, bei dem Reinwasser (99% sortenreine H2O-Moleküle) als einziges flüssiges Medium genutzt wird um Schmutz zu lösen und abzutransportieren. Das Reinwasser wird mit Mischbettharzen oder Osmoseanlagen produziert, wobei im Bereich der PV-Reinigung vorrangig Osmoseanlagen zum Einsat zkommen. Mischbettharze scheiden hier auf Grund der teils großen Wassermengen, die benötigt werden aus, da diese zu große laufende Kosten erzeugen. 
Schonend muss mindestens in der Dienstleistung (aber auch bei der Eigenreinigung) gearbeite werden, um die oft teuren Anlagegüter und Investitionen in die Zukunft nicht zu beschädigen und entsprechend lediglich zu reinigen, nicht jedoch zu verändern. 
Reinwasser bietet hier div. praktische Vorteile, zu denen wir gleich ausführlicher kommen. Wesentlich ist jedoch auch, dass wir ein Medium einsetzen, mit dem PV-Anlagen ohnehin in Kontakt kommen: Regenwasser hat, solange es in der Luft ist, die selbe Zusammensetzung wie das Reinwasser, dass mit Systemen wie dem Unger Hydropower (Mischbettharz) oder dem OSMOBIL PRO X (Osmoseanlage) gewonnen wird. Entsprechend ist damit schon geklärt, dass dieses Wasser für PV-Anlagen absolut unproblematisch ist.  
Somit kann es für Besitzer von kleinen Anlagen auch sinnvoll sein, lediglich eine Waschbürste zu kaufen und bei Starkregen (einfacher, normaler Regen reicht nicht aus), die Flächen abzuwaschen. Für Dienstleister und Besitzer von großen PV-Anlagen kommt dies natürlich nicht in Frage. Hier muss in der Regel (in Weichwasserregionen mit unter 3° DH nicht nötig) eine Osmoseanlage oder ein Mischbettharz für eine nachhaltige und fachgerechte Reinigung angeschafft werden. 
Das Auffangen und spätere Verwenden von Regenwasser ist übrigens auch möglich, jedoch mit div. Fragezeichen und Probleme verbunden, die wir an anderer Stelle ausführen und erklären wollen. 

Hier bieten wir schon einmal eine Abkürzung zu unseren mobilen Osmoseanlagen für die Gebäudereinigung.

Welche praktischen Vorteile bietet nun also das Reinwasser für die Reinigung? Hier gelten die gleichen Argumente, wie in der Glas- und Fassadenreinigung: 

  • Grundlegend können ordentlich abgewaschene Flächen nass stehen gelassen werden und müssen nicht abgezogen werden. Das restliche Wasser auf den Modulen verdunstet zu 100%.
  • Die Flächen sind danach Anschmutzungsneutral. Da keine Kalk-, Seifen- oder Tensidreste zurückbleiben, wird es für neuen Schmutz maximal schwer auf den recht glatten Flächen der Panele wieder anzudocken. 
  • Die Verwendung von Reinwasser macht techniken wie rotierende Waschbürsten, Teleskopstangen, Seilführungen oder Robtoter möglich, wodurch hohe Leistungswerete pro Stunde und geringe Aufwendungen für Hubsteiger, Gerüste und Co. anfallen. 
  • Das Wasser ist reinigungsaktiv und versucht die zuvor entzogenen Mineralien zurück zu bekommen. Dieser Effekt sorgt dafür, dass die lösenden Eigenschaften des Wasser verbessert werden und die Oberflächenspannung massiv abnimmt. Beides löst Schmutz an und schwämmt diesen auf - erheblich besser, als ein normales oder gar hartes und mineralreiches Wasser dies könnte.
  • Da keine mit Chemiebelastete Schmutzflotte entsteht, besteht keine Notwendigkeit die Schmutzflotte aufzufangen, abzuleiten oder gar aufzubereiten. 
  • Keine Konflikte mit Schäden oder Panelherstellern zu erwarten. Die Module sind ohnehin mit chemisch identischem Wasser in Kontakt, wenn es regnet. 


4. Was für Wassersysteme gibt es für die Reinigung von PV- und Solaranlagen?

Wie bei der Reinigung von Fenstern und Fassaden kommen für die Produktion von Reinwasser zur PV-Reinigung zwei grundlegende Prinzipien in Frage. Diese sind im Wesentlichen: Mischbettharze oder Osmoseanlagen (auf exotische Mischformen und anderweitige Verfahren gehen wir hier bewusst nicht ein, da diese praktisch keine Rolle spielen). 

Mischbettharze - eine Auswahl unserer Produkte findet Ihr hier - sind vereinfacht gesagt einfache Granulatfilter, die alle Mineralien und Moleküle an sich binden, außer dem gewünschten H20-Molekül. Das Leitungswasser fließt dabei durch eine Flasche bzw. einen Druckbehälter und wird im Durchfluss gefiltert. Sobald das Harz gesättigt ist und keine Mineralien mehr binden kann, muss dieses ausgetauscht und entsorgt oder regeneriert werden. Die Systeme sind robust, brauchen oftmals keinen Strom und es lassen sich alle Wasserquellen einleiten. 
Meistens ist die Anschaffung mit 350,- € beginnend auch recht günstig. 
Das wesentliche Problem sind hier jedoch die laufenden Kosten. Abhängig vom gewählten System und der jeweiligen Wasserhärte vor Ort (diese hat extremen Einfluss auf die Reichweite der Harze), liegen diese bei 50-200,- € netto pro 1000 Liter fertig gefiltertem Reinwasser. Dieser Aspekt muss beachtet werden und sorgt bei regelmäßigen Arbeiten oder Großprojekten (selbst wenn diese nur einmal im Jahr bei der Eigenreinigung anfallen) oft dafür, dass sich der Einsatz von Mischbettharzen nicht rechnet. Auch können die recht geringen Reichweiten (keine Druckerhöhung), geringe Literleistungen pro Stunde (Wasser darf nicht zu schnell durch das Harz fließen) und das Handling der Flaschen und der Harztausch (teilweise sehr aufwendig und zeitraubend) geggen Mischbettharze sprechen. Wer hingegen eine kleine Anlage (z.B. 50 kwp) 1-2 mal pro Jahr reinigen möchte, kann dies auch in Regionen mit hartem Eingangswasser durchaus gut mit einem Mischbettharz erledigen. 

Osmoseanlagen (chem. korrekt eigentlich Umkehr-Osmose-Anlagen) - hier gehts zu den Produkten - erzeugen ebenfalls reines H2O. Dies geschieht vereinfacht gesagt über ein Aussiebe-Verfahren: Das Leitungswasser wird dabei mit großem Druck durch eine Membrane gedrückt, welche nur das H2O-Molekül durchlässt. Dies ist glücklicher Weise das kleinste Teilchen, dass im Wasser vorkommt. Dabei werden aus 100 Litern Leitungswasser, die in das System hineingehen ca. 50 Liter Reinwasser und 50 Liter Abwasser, welches die Mineralien, die sich vor der Membrane aufstauen aus dem Gerät herausbefördert. Da die Membranen mit Ausnahme von Fehlanwendungen durch Brunnenwasser und Frost oder Lagerschäden keinen Verschleiß aufzeigen, ist dieser Vorgang fast ohne laufende Kosten abzuwickeln. Abhängig vom System gibt es jedoch unterschiedliche Vorfilter und Nachfilter, die getauscht werden müssen. Hochdruckosmose-Anlagen (wie z.B. das OSMOBIL PRO X) kommen auf laufende Kosten, die unter 1,- € pro 1000 Liter Reinwasser liegen. Selsbt Niederdruck-Systeme (mit Mehrstufigen Vor- und Nachfiltern) kommen hier auf Werte die lediglich bei 2-3 € pro 1000 Liter liegen und somit immer noch weit unter den laufenden Kosten liegen, die ein Mischbettharz erzeugt. Selbst der etwas höhere Wasserverbrauch einer Osmoseanlage (ein Teil ist für die Reinigung nicht nutzbar), macht den oftmals immensen Vorteil der Osmose-Anlage bei den laufenden Kosten nicht wett. 
Entscheidend ist jedoch, dass bei einer Osmoseanlage auch eine entsprechende Anzahl an Betriebsstunden oder Tagen pro Jahr zu Grunde liegen muss, damit sich die Anschaffung lohnt. Schließlich sind liegt der Anschaffungspreis für Osmose-Anlagen bei 3000,- € netto und aufwärts. Auch ist zu beachten, das Osmose-Anlagen immer einen 230 Volt Anschluss (teilweise sogar 400 Volt) benötigen. Dafür erhält man neben niedrigen laufenden Kosten auch mehr Wasser pro Stunde und größere Reichweiten vom Wasserfilter zum Arbeitsort, als bei einem Mischbettharz. 

5. Was für Bürstensysteme gibt es für PV- und Solaranlagen?

Dass Reinwasser das Mittel der Wahl beim richtigen Transport- und Lösemittel ist, wenn es um die Reinigung von PV-Anlagen geht, haben 
wir weiter oben ausführlich besprochen. Hier ist sich die Branche auch einig bzw. gibt es einen ganz klaren Branchenstandard.
Deutlich komplexer und mit mehr Optionen ausgestattet, ist die Frage, welche Bürste und Borste zum Einsatz kommt und ob es sich um starre, rotierende oder sogar fahrende Bürsten handelt. 

Hier geht es übrigens zu den Produkten bzw. den Komplettsets für die PV- und Solarreinigung, die wir anbieten: Hier entlang. 

Grundlegend sind alle Bürsten bzw. Borsten, die wir hier anbieten für die Reinigung von PV-Anlagen zugelassen bzw. auch zertifiziert und kommen von namenhaften Herstellern. Wie immer in der Reinigung gilt jedoc hauch hier: Dies schützt nicht immer vor Kratzern! Mit der weichsten Bürste der Welt lassen sich ggf. Kratzer erzeugen, wenn diese nicht korrekt gepflegt, korrekt gereinigt oder korrekt eingesetzt wird. Abseits davon sorgen unsere Borsten von Herstellern wie GARDINER, UNGER, Cleantecs, hyCLEANER, REACHit, Lehmann und Co. nicht für Kratzer auf PV-Anlagen. 

Spannend wird es bei der eingangs beschriebenen Frage nach "starren Bürsten", "rotierenden Bürsten", "fahrenden Bürsten oder gar Robotern". Wann macht was Sinn, wenn wir unterstellen, dass grundsätzlich "Reinwasser und eine Bürste" das Mittel der Wahl ist, wenn es um die PV-Reinigung geht? 

Im Grunde ist dies relativ simpel:

"Starre Bürsten für die PV Reinigung":

Starre Bürsten kommen in der Regel bei kleinen PV-Anlagen vor und werden meisten an Carbon- oder Glasfaser-Stangen mit Wasserführung geführt. Sie sind günstig, kommen mit recht wenig Wasser aus und bieten an einer Stange geführt eine immense Reichweite, bei geringem Gewicht. Mit hochwertigen Carbon-Stangen kann diese abhängig von der Neigung und den sonstigen Bedigungen bis zu 20 Meter betragen! Mit Ihnen lässt sich der Schmutz in der Regel nicht schlechter entfernen, als mit anderen Systemen. Auch können starre Bürsten an der jeweiligen Stange häufig am Boden ausgefahren werden und mit 6-8 Metern Reichweite auf das Dach bzw. auf die PV-Anlage gesetzt werden. 
Dies ist auf Grund der Hebelkräfte anstrengend, aber es funktioniert! So können PV-Anlagen bei entsprechender Neigung oft vom Boden aus gereinigt werden, ohne das Hubsteiger, Leiter und Co. nötig werden, selbst wenn die Anlage erst einige Meter oberhalb der Regenrinne beginnt. Dies ist mit allen anderen Systemen nicht möglich! Auch bieten starre Bürsten immense Vorteile, wenn PV-Anlagen auf sehr steilen Dächern installiert sind. Dort muss der Anwender einen großen Teil des Gewichts von Bürste und Stange "tragen und steuern", da weniger Gewicht auf dem Panel lastet, als bei einer eher flachen Bauart (wo "gefühl" oft das gesamte Gewicht auf dem Panel lastet und Stange und Bürste nur noch geführt werden müssen). 
Da der Mensch beim Einsatz von starren Bürsten die komplette Arbeit macht und auch gleichzeitig Stange und Bürste führen muss, stößt diese Technik jedoch an Grenzen, wenn die Anlagen größer werden. Wir raten bei Anlagen ab 50 KWP dazu, über eine rotierende Bürste nachzudenken.
Ob diese wirklich sinnvoller und "schneller" sind, muss jedoch im Einzelfall bewertet werden (siehe Thema "Neigung" weiter oben). 
Leistungswerte im Sinne von "Quadratmeter pro Stunde" liegen bei der manuellen Reinigung mit starren Bürtsen in der regel im zweistelligen Bereich zwischen 25-75 qm pro Stunde. 

"Rotierende Bürsten für die PV Reinigung":

Ab einer Anlagen-Größen von 50 KWP machen rotiende Bürsten häufig Sinn, gerade wenn derartige Arbeiten öfter ausgeführt werden müssen. 
Diese Systeme sind zwar teurer und benötigen mehr Wasser pro Stunde. Gleichwohl ist die körperliche Belastung für das ausführende Personal der Reinigung deutlich geringer (es sei denn, die Auslage wird zu groß oder die Neigung zu steil), während sich die Leistungswerte im niedrigen, dreistelligen Bereich befinden und gleichzeitig unter optimalen Bedingungen bis zu 250 qm PV- und Solaranlage gereinigt werden können.
Die etablierten Systeme am Markt setzen hier in der Regel auf einen hydraulischen Wasserantrieb, der durch eine kleine Hochdruckpumpe betrieben wird. Marktführer Cleantecs ist hier zu nennen und die SOLA-TECS C Systeme gehören zum Standard. 
Direkt dahinter kommen die elektrischen Systeme der Firma Lehmann, die auch praktisch einige Vorteile bieten und weniger Wasser verbrauchen. In Summe raten wir dazu, je größer die zu reinigende Fläche pro Jahr ist, tendenziell eher zu den mit Wasserdruck angetriebenen, rotierenden Bürsten zu greifen, während kleine Anlagen bzw. Dienstleister, die hin und wieder mal PV reinigen wollen, durchaus zu den elektrisch betriebenen ROTAQLEEN Systemen greifen können, die auf Grund des geringeren Gewichtes auch in der Vertikalen (also bei der Glasreinigung) zum Einsatz kommen können. 

"Selbstfahrende Bürsten für die PV Reinigung":

Mit selbstfahrenden Bürsten meinen wir noch nicht die Roboter (diese kommen später), sondern zunächst die spezielle Lösung von Cleanctes die SOLA-TECS W heißt. Hier wird die Bürste vom First an einer Versorgungsleitung (Hochdruckschlauch) herabgelassen. Die Bürste dreht sich und fährt durch die Schwerkraft nach unten und wird danach vom Anwender wieder eingeholt. Eine sehr spezielle Form der Anwendung, die nur unter bestimmten Bedingungen genutzt werden kann (ich muss hier immerhin vom First aus arbeiten können - Thema "Arbeitssicherheit").
Kann ich vom First arbeiten, sind mit dem SOLA-TECS W jedoch immense Reichweiten (bis 30 Meter) und auch noch größere Leistungswerte zu realisieren. Diese können bei bis zu 350 qm pro Stunde liegen. Zu beachten ist, dass der SOLA-TECS W jedoch auch bereits 600 Liter Reinwasser pro Stunde benötigt, was an den Wasserhahn und an die Osmoseanlage (Mischbettharze kommen hier nicht mehr in Frage) große Bedingungen stellt, die sich mit unseren Produkten und unserer Beratung jedoch lösen lassen.
In der Regel ist dieses Produkt für Kunden sinnvoll, die große, eigene Anlagen reinigen wollen und entsprechende Bedingungen haben um "vom First aus" sicher arbeiten zu können. Dienstleister greifen auch, jedoch eher selten zu diesem Produkt. 

"PV Reinigungsroboter":

Wer regelmäßig mit der Reinigung von PV-Anlagen konfrontiert ist, die 200 KWP und größer sind, muss sich mit der Anschaffung eines Reinigungsroboters beschäftigen um weiterhin wirtschaftlich arbeiten zu können. Diese Reinigungsmaschinen haben zwar auch einige Vorbedingungen, die erfüllt sein müssen (unter 25° Neigung, flächiger Aufbau, Zugang zum Dach), schaffen dann jedoch auch 4-stellige Quadratmeterzahlen pro Stunde, die beim solarROBOT pro von hyCLEANER auf bis zu 2400 qm pro Stunde hochgehen können. Die Systeme verbrauchen 400-800 Liter Reinwasser pro Stunde, kommen jedoch auf das beste Verhältnis von "Wasser pro Reinigungsfläche". 

6. Wie gehe ich mit speziellen Verunreinigungen wie Flechten, Baumharz, Bitumen und Co. um?

Grundlegend kann eine normale Reinigung von PV-Anlagen mit Bürsten und Reinwasser bestimmte Verunreinigungen lösen und andere nicht.
Atmosphärische Verschmutzungen, Grünbelag, Vogelkot (wenn nicht zu alt) und Co. lassen sich in der Regel gut und rückstandslos entfernen.

Ein Klassiker, der uns immer häufiger begegnet und in der Regel schon nicht mehr zu entfernen ist, sind die sogenannten Flechten. 
Hier kommen spezielle Tools zum Einsatz, wie der Flechtenentferner von Cleantecs, den wir in einem gesonderten Bericht behandeln und hier verlinken. 

Andere Verunreinigungen, die wir eher in dem Bereich "Schadensbild" einsortieren, können Eintragungen von Baumharz oder Bitumen sein. 
Auch Brandschäden, Unfälle oder andere Exoten können Substanzen auf PV-Anlagen eintragen, die fest haften und im Rahmen einer gütegesicherten Reinigung nach dem Stand der Technik und im Einklang mit den Vorgaben der Modulhersteller nicht mehr zu entfernen sind und somit einen Schaden darstellen, der durch die Dienstleistung "Reinigung" nicht zu heilen ist, ohne dabei z.B. die Oberfläche zu beschädigen. Ob hier dann nach Freigabe durch den Kunden Sonderlösungen gefunden werden können (Lösemittel, Klingen, Pads, eventuell doch Chemieeinsatz und Co.) muss im Einzelfall kritisch bewertet und geprüft werden. Hier sollte in der Praxis eine ähnliche Abgrenzung erfolgen, wie Sie bei der Dienstleistung "Glasreinigung" erfolgt. Dort wird auch zwischen eine normalen Reinigung und eine Grund- bzw- Intensivreinigung oder gar nur einem "Reinigungsversuch" unterschieden. 


7. Wann lohnt sich eine rotierende Bürste?

Auch wenn es natürlich zahlreiche Ausnahmen gibt und die PV-Reinigung sehr unterschiedliche Bauarten, Reichweiten, Neigungen, Verschmutzungen und Co. kennt, kann man die Aussage treffen, dass sich eine rotierende Bürste oft lohnt, wenn PV-Anlagen 50 kwp oder größer sind. 

8. Wann lohn sich ein Reinigungsroboter für PV-Anlagen? 

Wir raten Kunden dazu einen Robtoter anzuschaffen, wenn regelmäßig PV-Anlagen zu reinigen sind, die 200 KWP oder größer sind.
Besitzer von Anlagen, die eine Eigenreinigung ausführen wollen, können ebenfalls ab ca. 500 KWP über die Anschaffung eines Roboter nachdenken, wenn die Reinigung mind. 2 x pro Jahr erfolgen soll. 

9. Darf bei der PV-Reinigung Chemie zum Einsatz kommen? 

Es gibt mittlerweile einige Reinigungsprodukte (Chemie, Zusätze usw.) die formal für den Einsatz auf PV-Anlagen zugelassen sind (und praktisch doch nicht eingesetzt werden können bzw. dürfen), deren Hersteller jedoch ein grundlegendes Problem in der Regel nicht behandeln bzw. dem Anwender überlassen (dazu später mehr). 
Kurzer Exkurs: Zudem möchte ich einmal betonen, dass wir zwar unseren Schwerpunkt im Bereich der chemiefreien Reinigung haben. Wir sind jedoch keine "Chemiegegner" und wissen als Reinigungsexperten sehr wohl, dass es Anwendungsfälle gibt, bei denen Reinwasser nicht ausreicht.
Uns fallen eine ganze Reihe weiterer Produkte ein, die auf den Oberflächen von PV- und Solaranlagen gute Effekte erzielen könnten und gerade bei echten Problemfällen (Harz, Bitumen und Co.) helfen würden. 
Bei der PV- und Solarreinigung wird jedoch gerne übersehen, dass wir gerade als Gewerbetreibende dazu verpflichtet sind, die anfallenden Schmutzflotten aufzunehmen, in die Kanalisation abzuleiten oder gar aufzubereiten und gesondert zu entsorgen. Was viele Anwender nicht wissen: Die teilweise auf Produkten vorfindbare Aussage bzw. Eigenschaft "biologisch abbaubar", trifft keine Aussage darüber, ob ein Produkt einfach in die Umwelt ausgebracht werden darf bzw. im Boden versickern darf (Freilandanlage) oder in die Dachentwässerung eingebracht werden darf. Es stellt lediglich eine Art "Halbwertszeit" dar. Uns ist kein Produkt bekannt, dass wirkt und zudem (wenigstens in Deutschland) rechtssicher im Boden versickern darf. Dies wollen wir einmal sehr deutlich unterstreichen. Wir beobachten den Markt und revidieren unsere Meinung hierzu gerne zu gegebener Zeit. Wann und ob dies eintreffen wird, lässt sich aktuell nicht vorhersagen.
Bis dahin gilt es die verfügbaren Reinigungsmittel bzw. deren Schmutzflotte nach der Reinigung aufzufangen und abzuleiten! 
Dies mag hier und da bei Dachanlagen gelingen. Der Aufwand steht jedoch bei einer regelmäßigen, normalen PV-Reinigung (dort reichen Reinwasser und Bürsten aus) in keinem Verhältnis. Bei Freiland oder gar Floating-Anlagen scheint das Auffangen der Schmutzflotte aktuell technisch unmöglich bzw. absolut unwirtschaftlich, weshalb der Einsatz von Reinigungschemie und Zusätzen auf PV- und Solaranlagen aktuell nach unserer Auffassung nicht in Frage kommt.


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