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Flechten auf Solaranlagen - wie kann die Flechtenentfernung funktionieren?

VF-Reinigungstechnik
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Flechten auf Solaranlagen! Wie sich das schon anhört....

Für Dienstleister und Besitzer von Solaranlagen sind Flechten immer ein immenses Problem. Auch wenn die kleinen "Freunde" in Summe relativ selten vorkommen - wir bekommen von den Fällen, bei denen sie auftreten jedoch recht oft mit - sind Sie doch ein immenses Problem für die Optik und langfristig auch für die Leistungsfähigkeit und Substanz einer PV- und Solaranlagen. Gleichzeitig sind Flechten am besten dadurch zu verhindern, dass sie gar nicht erst entstehen! Wie geht das? Durch regelmäßige Reinigung gerade auf exponierten Anlagen mit entsprechendem Baumbestand bzw. entsprechenden, klimatischen Bedingungen, welche den Flechtenbewuchs fördern. 

Im folgenden Text wollen wir darauf eingehen: 

  1. Was sind Flechten?
  2. Warum haften Flechten so gut auf Untergründen?
  3. Wann und wo entstehen Flechten auf PV- und Solaranlagen?
  4. Warum sind Flechten auf Solaranlagen ein Problem?
  5. Wie lassen sich Flechten entfernen - kleiner Spoiler: Es gibt nur eine Lösung und die kommt von Cleantecs!
  6. Worauf muss ich als Dienstleister achten, wenn ich eine Solaranlage mit Flechten reinige?

1. Was sind Flechten?

Flechten sind eine einzigartige symbiotische Lebensform, die aus einer gemeinschaftlichen Beziehung zwischen Pilzen und Algen oder Cyanobakterien besteht. Diese Lebensform wird als "Lichen" im Englischen bezeichnet. Flechten sind in der Lage, unter extremen Bedingungen zu überleben, einschließlich in Regionen mit extrem niedrigen Temperaturen, auf Felsen, Bäumen und sogar auf dem Boden - oder eben auf PV- und Solaranlagen.

In der symbiotischen Beziehung produzieren die Algen oder Cyanobakterien durch Fotosynthese Nährstoffe, die sowohl für sie selbst als auch für den Pilz als Energiequelle dienen. Der Pilz schützt die Algen oder Cyanobakterien vor den Umwelteinflüssen und ermöglicht es ihnen, in verschiedenen Lebensräumen zu überleben. Flechten können in verschiedenen Formen und Farben auftreten und sind oft in der Natur zu finden und fallen auch immer wieder bei der PV-Reinigung bzw. Solarreinigung auf. Diese symbiotische Beziehung zwischen Pilzen und Algen oder Cyanobakterien macht Flechten zu Pionieren in der Besiedlung lebensfeindlicher Umgebungen und ermöglicht es ihnen, an Orten zu wachsen, an denen viele andere Organismen nicht überleben könnten. Auch eine PV-Anlage ist eigentlich so ein Ort. Wird dieser doch extrem heiß, ist extrem glatt und zudem sehr Nährstoffarm.  

2. Warum haften Flechten so gut auf Untergründen?

Flechten haften gut auf Oberflächen, weil sie eine spezielle Anpassung entwickelt haben, um sich fest an verschiedenen Substraten zu binden. Diese Haftungsfähigkeit ist auf mehrere Faktoren zurückzuführen:

  1. Rhizinen: Flechten haben haarähnliche Strukturen, die als Rhizinen bezeichnet werden. Diese Rhizinen wachsen aus der Unterseite der Flechte heraus und dringen in die Poren oder Risse der jeweiligen Oberfläche ein. Dadurch entsteht eine mechanische Verankerung, die der Flechte Halt gibt.
    Dies gelingt den Flächten oftmals sogar auf PV-Anlagen. Meistens ist dieses jedoch auf älteren Anlagen zu beobachten, deren Oberflächen durch UV-Licht, Witterungseinflüsse und Co. bereits gealtert sind. 

  2. Chemische Haftung: Die Oberflächenstruktur der Rhizinen enthält chemische Verbindungen, die es den Flechten ermöglichen, sich mit dem Untergrund zu verbinden. Diese Chemikalien können mit den Oberflächenmolekülen des jeweiligen Untergrundes reagieren und so eine starke Bindung herstellen.

  3. Produktion von Substanzen: Flechten können auch Substanzen produzieren, die das Wachstum von Flechten auf anderen Oberflächen fördern. Diese Substanzen können die Oberflächeneigenschaften des Untergrundes leicht verändern und die Haftung der Flechte verbessern.

Insgesamt ermöglichen diese Anpassungen den Flechten, sich fest auf einer Vielzahl von Oberflächen zu halten, sei es auf Steinen, Bäumen, Dächern oder anderen Oberflächen wie PV-Anlagen und Solar-Panelen.

3. Wann und wo entstehen Flechten auf PV- und Solaranlagen?

Flechten wachsen teilweise auf Solaranlagen sehr gut. Andere Anlagenbetreiber haben auch nach Jahren oder Jahrzehnten keinerlei Probleme mit Flechten und der problematischen Entfernung. Warum ist das so? Es Bedarf einer ganzen Reihe an Faktoren, die zusammen kommen müssen, damit Flechten auf Solaranlagen entstehen können. Sind hier genügend dieser Faktoren gegeben, so kann die Flechte jedoch sehr gut wachsen und sich fest mit dem Untergrund verbinden.

Diese sind: 

  1. Feuchtigkeit: Flechten benötigen Feuchtigkeit, um zu überleben. In vielen Regionen können Kondensation, Regen oder Tau auf den Oberflächen der Solarpanels Feuchtigkeit bieten, die für das Wachstum von Flechten notwendig ist.

  2. Schatten: Solarpanels erzeugen Schatten auf ihrer Unterseite, was zu einer erhöhten Luftfeuchtigkeit führen kann. Dies schafft ideale Bedingungen für das Wachstum von Flechten, insbesondere in Gebieten mit hoher Luftfeuchtigkeit. Dieser Flechten schaffen es dann teilweise auch auf die Oberseite der Panels und entstehen dort meistens zu erst am unteren Rand, bei dem gerade bei Panels mit Rahmen oftmals eine kleine Menge Wasser stehen bleibt.

  3. Mikroklima: Die Unterseite der Solarpanels kann ein spezifisches Mikroklima bieten, das für Flechten geeignet ist. Es kann eine höhere Luftfeuchtigkeit und geringere Sonneneinstrahlung aufweisen, was das Wachstum begünstigt. Auch können bestimmte, mikroklimatische Einflüsse im Umfeld einer Solaranlage (große Schattenspender, Bachläufe, Abluftschächte usw.) den Bewuchs mit Flechten fördern. 

  4. Nährstoffe: Staubpartikel und organische Substanzen, die sich auf den Solarpanels ansammeln, können als Nährstoffquelle für Flechten dienen. Diese organischen Materialien können durch Wind oder Regen auf die Oberflächen der Solarpanels getragen werden. Gerade der Anbau bzw. die Verarbeitung von Stärkehaltigen Agrarprodukten im Umfeld scheint eine Begünstigung für dne Flechtenbewuchs darzustellen.  

Obwohl Flechten auf Solaranlagen wachsen können, ist ihr Wachstum nicht wünschenswert, da sie die Lichtabsorption der Solarpanels beeinträchtigen können. Das Vorhandensein von Flechten kann zu einer Verringerung der Effizienz der Solaranlage führen, da sie das Licht blockieren, das von den Solarzellen absorbiert werden sollte. Solange die Flechten nur partiell auf den Panels sind, ist dieser Effekt zwar zu vernachlässigen. Wo einmal Flechten vorhanden sind, können sich diese jedoch rasant ausbreiten. Daher werden Maßnahmen ergriffen, um Flechten von Solarpanels zu entfernen und ihr erneutes Wachstum zu verhindern, um die maximale Energieeffizienz der Anlage sicherzustellen.

4. Warum sind Flechten auf Solaranlagen ein Problem?

Flechten auf Solaranlagen können zu verschiedenen Problemen führen:

  1. Lichtblockierung: Flechten bedecken die Oberfläche der Solarpanels und blockieren das einfallende Licht. Da Solarzellen Licht benötigen, um elektrische Energie zu erzeugen, führt das Vorhandensein von Flechten zu einer Verringerung der Lichtabsorption und damit zu einer geringeren Energieerzeugung. Dies kann die Effizienz der Solaranlage erheblich beeinträchtigen.

  2. Langfristige Schäden: Flechten können die Oberfläche der Solarpanels beschädigen, insbesondere wenn sie für längere Zeit darauf wachsen. Ihre Rhizinen können in die Oberflächenporen eindringen und diese aufbrechen, was zu dauerhaften Schäden führen kann. Dies kann die Lebensdauer der Solarpanels verkürzen und Reparaturkosten verursachen. Gerade bei Panels mit sichtbarem Rahmenprofil können Flechten zudem, im Randbereich dazu führen, dass der Rahmen leicht hochgebogen wird und hier Dellen entstehen. Das enthaltene Wasser dehnt sich bei Frost aus und erzeugt eine extreme Kraft, die hier sogar das Metall der Rahmenprofile verbiegen kann.

  3. Ästhetische Gründe: In einigen Fällen können Flechten auf Solaranlagen auch aus ästhetischen Gründen ein Problem darstellen. Besonders in Wohngebieten oder öffentlichen Einrichtungen möchten Menschen oft saubere und gepflegte Solaranlagen sehen, was das Wachstum von Flechten stört.

Aus diesen Gründen ist es wichtig, Flechten von Solaranlagen zu entfernen und Maßnahmen zu ergreifen, um ihr erneutes Wachstum zu verhindern, um die maximale Effizienz und Leistungsfähigkeit der Solaranlage zu gewährleisten und eine Reinigung und Entfernung der Flechten im "machbaren Bereich" zu belassen.

4. Wie lassen sich Flechten entfernen - kleiner Spoiler: Es gibt nur eine Lösung und die kommt von Cleantecs!

Die zur Verfügung stehenden Reinigungsmethoden werden auf Solaranlagen aus diversen Gründen stark eingeschränkt. Diese können praktischer oder ökologischer Natur sein. Teilweise machen uns bei Verfahren wie dem Trockeneisstrahlen oder auch der Reinigung mit Heißwasser wirtschaftliche Aspekte oder die Sicherheitsdatenblätter der Panel-Hersteller einen Strich durch die Rechnung. 

Auch die immer öfter erhältlichen und teilweise auch von Panel-Hersteller zugelassenen und durchaus funktionierenden Reinigungsmittel zur Flechtenentfernung stellen für Gewerbetreibende in den aller Meisten Fällen keine Lösung dar. Warum ist das so? Der Hintergrund ist, dass sich das Auffangen der Schmutzflotte bei der Solarreinigung in fast 100% der Anwendungsfälle nicht umsetzen oder darstellen lässt. Selbst biologisch abbaubare Reinigungsmittel - ein sehr beliebtes Missverständnis - dürfen nicht einfach in die Dachentwässerung oder wohlmöglich auf Freilandanlagen in den Untergrund eingeleitet werden bzw. dort versickern. 
Auch wenn dies in der Paxis immer wieder gemacht wird bleibt festzuhalten: Dies ist verboten und kann geahndet werden.

Das Kleinteilige Bearbeiten von Solaranlagen mit Pads, Schabern und Co. ist oftmals eine sichere Lösung flechten zu entfernen.
Wenn man hier als Dienstleister klar Stellung bezieht und sich schriftlich bestätigen lässt, dass für Mikorkratzer und Hologramme, die durch diese Arbeit entstehen könnten, keine Haftung übernommen wird, so wäre die Dienstleistung machbar. Diese ist jedoch dann oft nicht bezahlbar! Alleine der notwendige Höhenzugang bzw. Hubsteiger (Solaranlagen sind nicht begehbar) kann hier abhängig von Art und Umfang der Anlage immense Kosten verursachen. Zudem lassen sich mit dieser Technik nur verschwindend geringe Leistungswerte pro Mitarbeiter und Stunde erzielen. Dies führt oftmals zu horrenden Kosten. 

5 . Wie lassen sich Flechten entfernen - kleiner Spoiler: Es gibt nur eine Lösung und die kommt von Cleantecs!

Seit gut einem Monat bietet der seit vielen Jahren im Bereich der Solarreinigung und Lamellenreinigung aktive Hersteller Cleantecs ein neues System an.
Es handelt sich um einen Flechtenentferner, der an den Cleantecs-Modular-Stangen bzw. an div. Gardiner-Stangen auf einem kleinen Rollwagen über die Panels geführt werden kann und mittels speziellen Düsen die Flechten aufbricht und abschneidet. Die Düse kommt mit gemäßigten 120 bar aus und erzeugt hier bereits immense Reinigungsleistungen, die wir auch im eingangs aufgeführten Video dokumentiert haben. In diesem Druckbereich und durch den vordefinierten Abstand zum Panel, der mit dem Flechtenentferner eingehalten werden kann, sehen wir kein Risiko für eine Beschädigung der Struktur, Oberfläche und Technik der Solaranlage.
Die hochentwickelten Spezialdüsen führne uns einmal mehr vor Auge, welche Alleinstellung die Firma Cleantecs im Bereich von Düsen und Hochdruckgetrieben am Markt für Reinigungstechnik hat. Aus unserer Sicht die einzige, professionelle, wirtschaftliche und gut zu handhabende Lösung zur sicheren Entfernung von Flechten.
Besser ist nur, wenn man Flechten gar nicht mehr entstehen lässt....

Optimal geeignet ist das selbe Kränzle HD-Aggregat, dass wir auch für den Einsatz mit SOLA-TECS C, SOLA-TECS W und dem GTR Lamellenreiniger empfehlen.

Auch hier empfehlen wir dringend zum Betrieb des Flechtenreinigers und seiner Spezialdüsen den Einsatz von Reinwasser, obwohl der Bedarf hier ausdrücklich bei 600 Litern Reinwasser pro Stunde liegt. Gerne beraten wir Sie hierzu, wie Sie auf die gewünschte Literleistung kommen können. In Regionen mit weichem Wasser von unter 10° DH und bei kühlen Temperaturen am Einsatztag (sodass die Reinigungsflotte nicht antrocknet) kann ggf. auch Stadtwasser verwendet werden, solange im Nachgang mittels Reinwasser nachgespült wird. 
 

6. Worauf muss ich als Dienstleister achten, wenn ich eine Solaranlage mit Flechten reinige?

Grundlegend ist es wichtig, einen Flechtenbefall vor der Reinigung und am besten schon in der Angebotsphase zu erkennen und den Kunden auf das Thema zu sensibilisieren.
So lassen sich ärgerliche und teils für den Dienstleister teure Problemfälle vermeiden, in denen der Kunde nach der einfachen (erfolgreichen) Solar-Reinigung zusätzlich die Entfernung der Flechten verlangt und hier dann ggf. sogar im Recht ist, falls Ihr euch im Vorfeld und in der Angebotsphase nicht ordentlich abgegrenzt habt. 
Die Entfernung der Flechten ist ohnehin nicht immer nötig / gewünscht und stellt auf jeden Fall einen aufwendigeren und langsameren Arbeitsgang dar, als die eigentliche, flächige Reinigung der Anlage.
Entsprechend raten wir dazu, die Angebote mit einem kleinen Hinweis zu versehen, das die Entfernung von Verunreinigungen wie Flechten, Baumharz und Co. durch die angebotene "einfache Solarreinigung" nicht sicher zugesagt werden kann (obwohl einige Flechten eben doch einfach verschwinden). Damit lässt sich ggf. im 2. Schritt oder einer weiteren Angebotsposition im Vorfeld, einfach ein Nachtrag gestalten und kalkulieren, der die Reinigung der Flechten in einem gesonderten Gang ebenfalls sicherstellt. Dieser sollte, wenn es organisatorisch klappt, vor der eigentlichen Reinigung erfolgen. Es mag hier auch Fälle geben, in denen die Reinigung mit dem Flechtenentferner bereits komplett ausreicht. Hier raten wir dann übrigens dringend dazu, direkt und ausschließlich mit Reinwasser zu reinigen. Wir beraten euch gerne, wie das bei einem Wasserbedarf von 600 Litern pro Stunde funktionieren kann! Hierzu empfehlen wir dann als Werkzeug den oben beschriebenen Flechtenentferner von Cleanctes. Dieser stellt eine extrem gute Lösung dar. Bitte beachtet für die Kalkulation der Arbeiten jedoch, dass wir hier erheblich langsamer arbeiten müssen, als bei der normalen Solarreinigung. Wir gehen hier einmal von 20-40 qm pro Stunde aus, wobei dieser Wert abhängig von den Bedingungen vor Ort (Verschmutzungsgrad, Reichweite, Hubsteiger, Neigung des Daches) auch niedriger oder höher liegen kann.  Zudem mag es auch Fälle geben, bei denen die eigentlche Reinigung noch ohne Hubsteiger, Gerüst und Co. vom Boden aus funktioniert, für den Einsatz des Flechtenentferners jedoch ggf. ein Steiger, ein Gerüst oder ähnliches zum Einsatz kommen muss. 
Dies kann großen Einfluss auf die Gesamtkosten haben! 


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